
Warum ich keine Tweets mehr schreibe:
Twitter macht mir viel Spaß: Ich kann argumentativ um mich schlagen, Dummheit provozieren, mich mit einigen über andere aufregen, mich als die Kluge darstellen. Und doch tut es mir nicht gut, dieses Netzwerk, das ich manchmal unter "asoziale Medien" verbuche. Auch wenn ich dort Informationen schneller bekomme, als in den klassischen Medien, verschiedene Ansichten und ganz neue Dinge, kennenlerne - Twitter macht unruhig. Es ist rasant, oberflächlich und flutet mich mit Informationen, in denen ich nicht mehr als ertrinken kann. Nach einer halben Stunde Twitter bin ich aufgehetzt und aggressiv, mein Fokus braucht fast den halben Tag, um diese schwarze Loch und meine "geilen" Tweets zu vergessen, deren Likes ich ständig checke, damit ich mich wieder ein bisschen toller fühlen kann.
An diesen Twittertagen bin ich unfreundlicher zu meinen Kindern und tue die Dinge, die getan werden müssen mit wenig Freude. Nein, Twitter tut nicht gut.
Wenn ich desweiteren lese, was der Besitzer dieses Mediums vorhat, wenn ich an Neuralink und Transhumanismus denke, dann wundere ich mich nochmehr darüber, warum ich
ihm immer noch Klicks verschaffe. Der Grund: Ich stehe einfach drauf, so viele Fans zu haben - meine Netz-Credibility. Diese Eitelkeit verhindert, dass ich sinnvolle längere Texte schreibe, denn
meine guten Sätzen poppen bei Twitter auf und sind dann verbraucht.
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Marc Reiß-Vagedes (Dienstag, 26 September 2023 13:50)
Glasklare Entscheidung! Gratuliere. Hab Deinen Artikel gerne gelesen und geteilt.
Yvonnchen (Dienstag, 26 September 2023 20:52)
Warte noch auf Antwort auf meinen letzten Brief. Lag vermutlich an deinen Twitter-Aktivitäten, dass du noch keine Zeit gefunden hast, zu antworten.